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Die verschiedenen Bauweisen und ihre Vor- und Nachteile

Der Bau eines Hauses zieht nur dann ein wohl befindliches und schönes Leben nach sich, wenn im Voraus die richtigen Entscheidungen getroffen wurden. Jede hat ihre Vor- und Nachteile. Am wichtigsten ist mit die Erste aller Entscheidungen: Welche Bauweise und welches Material sollen für den Hausbau genutzt werden?

Noch bevor mit der Planung oder gar der Konstruktion begonnen werden kann, muss sich der Bauherr des zukünftigen Hauses Gedanken über die Bauweise und deren Nutzung machen. Wie und womit wird das Haus gebaut? Die Auswahl ist überaus groß und beginnt bei gängigen Massivbauweisen aus Porenbeton, Kalksandstein oder Stahlbeton, über Fertigbauweisen im Holzrahmenbau bis hin zu Massivhäusern aus Holz, exotischen Strohhäusern oder Häusern aus dem 3D-Drucker. Zugegeben, letzteres spielt hierzulande noch im Orchester der Zukunftsmusik, es zeigt aber, wohin die Reise geht und ist ein Paradebeispiel für die Diversität in der Baubranche hinsichtlich der Bauweisen und Baumaterialien.

Massivhaus aus Stein oder (Stahl-)Beton

Ein Massivhaus hat ganz klar den Vorteil in seiner Stabilität und Langlebigkeit. Viele sehen es als "für die Ewigkeit gebaut". Gegenwärtig erfolgt vorwiegend ein Massivbau aus Stein. Hier finden Kalksandstein, Ziegelsteine oder Porenbeton Anwendung. Bei richtiger Planung und ausreichende Wandstärke kann bei den letztgenannten Baustoffen auf eine zusätzliche Wärmedämmung verzichtet werden. Bei Kalksandsteinwänden ist dies in vielen Fällen erforderlich, um die aktuellen Wärmeschutzanforderungen zu erfüllen. Zu der Massivbauweise gehören auch Holzhäusern in Blockbauweise. Diese Bauweisen schneiden bezüglich der Schalldämmung gut ab. Was geraden bei stark befahrenen Straßen in der Nähe des Grundstücks von Vorteil ist.
Einer der Hauptvorteile beim Massivbau sind die verwendeten Baustoffe, wie Kalksandstein oder Vollsteine (Ziegel), welche eine hohe Druckfestigkeit haben. Damit eignet sich die Massivbauweise für hohe Bauten, wie Mehrfamilienhäuser, aber auch für auch mehrstöckige Einfamilienhäuser.

Die Höhe der Bauweise von Holzgebäuden, besonders in Blockbauweise, ist wegen des Schwindens des Holzes eingeschränkt bzw. erfordert eine sehr gute Planung bei der konstruktiven Ausführung.

Massivhaus aus Ziegel und Beton
Massivhaus aus den Baustoffen Ziegel und Beton (Karpaten)

Die Nachteile beim Massivbau sind auf der energetischen und ökologischen Seite zu finden. Denn Stein und auch Beton hat ungünstige Eigenschaften, was die Wärmedämmeigenschaften betrifft. Damit ist der Unterhalt für das Heizen später teurer bzw. es ist eine Außendämmung anzubringen. Was beim späteren Rückbau eine Baustofftrennung erfordert.
Mit der Massivbauweise lassen sich Gebäude bzw. Bauwerke sowohl in der Steinbauweise, aber besonders mit Stahlbeton und Stahl so gut wie alle Geometrien oder Formen errichten.

Fertighaus in Holzrahmenbauweise

Deutlich schneller, energetisch günstiger und ökologisch sinnvoller sind da Häuser in Holzrahmenbauweise als Fertighaus. Holz ist ein sehr universeller Werkstoff, der zwar weniger hohe Druckfestigkeiten, aber hohe Zugfestigkeiten bei geringem Gewicht bietet. Baulich ist Holz deshalb aus konstruktiver Sicht ein überaus prädestinierter Werkstoff - nicht umsonst nutzen selbst Wohnblöcke aus Stahlbeton und Stein in der Regel Dachstühle aus Holz.
Konstruktiv hat man bei Holz bis auf allzu große Höhen kaum Einschränkungen. Solange man in der Fertigbauweise bleibt, sind die Kosten für ein Fertighaus auch günstiger. Je näher man an der Grundvariante eines Typenhaus-Anbieters bleibt, desto besser.

Besseres Raumklima

Holz bietet analog wie bei Lehmgebäude ein angenehmes Raumklima, welches jedoch aus thermischer Sicht unterschiedlich ist. Lehmgebäude bieten auch bei sommerlicher Wärme eine angenehme Zimmertemperatur. Holz hat aufgrund seines günstigen Wärmeeindringzahl eine höhere Oberflächentemperatur (fühlt sich warm an), was geraden in kühleren Wohngebieten von Vorteil ist. Holz und andere biologische Baustoffe haben eine positive energetische Wirkung auf die Bewohner, was im Artikel Baustoff und Energie näher erklärt wird.


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