Viele historische Gebäude in den Stadtkernen aber auch in den Dörfern sind Zeitzeugen historischer Baukunst und Entwicklungen. In den einzelnen Ländern Europas hatten sich bestimmte Baustile und Bauausführungen entwickelt. Sie drücken auch die historischen wirtschaftlichen Situationen bzw. Aktivitäten der Bewohner aus. Die Größe der historischen Höfe gibt ein Hinweis auf die Fruchtbarkeit der Böden.
Sind die Bauernhäuser mit großem Dachüberhang und Laubengang in der 1. Etage typisch für Bayern und das Salzburger Land (sicherlich auch in anderen Landesteilen), so ist in Sachsen der Dreiseitenhof sehr verbreitet. Im benachbarten Sachsen Anhalt dagegen gibt es diese Bauausführung nicht. Hier gibt es vorwiegend eine andere Anordnung der Wohn- und Wirtschaftsgebäude. Die historischen Baustoffe sind Stampflehmwände, Bruchsteine und später Ziegelsteine. Fachwerkbauten, wie in Thüringen oder im Harz sind kaum anzutreffen. In Mecklenburg dominieren Klinkerbauten, typisch für Norddeutschland.
Die Blockbauweise war dort verbreitet, wo große Wälder vorhanden waren und sich das Holzhandwerk gut entwickelt hat. Diese Holzbaukunst und das Schreinerhandwerk haben sich durch die deutschen Siedler bis nach Mitteleuropa ausgebreitet. Bei der Besiedlung der Karpatendeutschen aus dem Gebiet der Hohen Tatra nach Transkarpatien in die waldreichen Gebiete um Rachiv wurde diese Holzbaukunst mitgebracht. Diese Besiedlung erfolgte damals auf Anordnung der Kaiserin Maria Theresia.
Historische Gebäude prägen nicht nur die Landschaft, sondern dokumentieren historische Entwicklungen, Bevölkerungswanderungen und das Leben verschiedener Völker mit ihren Kulturen und Religionen nebeneinander. Sie sind ein wichtiger Bestandteil unserer europäischen Geschichte und müssen daher für unsere Identität erhalten bleiben.
Beispiel: Die historischen Gebäude in Quedlinburg
Neben den Baustoffen und der Bauausführungen prägen die Fenster und Türen den architektonischen Stiel der Gebäude. Die jeweilige Ausführung der Holzfenster sind typisch für den Landesteil, das Dorf oder die Stadt, ob mehrflüglig, mit Längst- oder Quersprossen, Kastenfenster, Vorsatzfenster, schmal oder breit. Der Baustoff Holz bietet eine breite Palette Bearbeitungs- und Gestaltungsmöglichkeiten und ermöglicht viele Bauformen und Fensterarten sowohl für historische Fenster als auch für moderne Wohngebäude. Viele dieser Konstruktionen lassen sich bis heute nur durch Holzfenster realisieren. Holzfenster auf rumpfinger-fenster.de aus Lerchenholz oder Eiche unter speziellen Trocknungsverfahren unterzogen, sind spannungsarm und dadurch sehr haltbar. Was sich auf die Formstabilität und Pflege günstig auswirkt.
Die deutsche Energiesparverordnung schreibt zwingend eine thermische Sanierung der Gebäude vor. Auf der einen Seite stehen die Ansichten der DIN- und politikhörigen Anhänger, welche gebäudeverunstaltenden und physikalisch zweifelhaften Maßnahmen befürworten und auf der anderen Seite die Baufachleute. Dieses Problem soll hier nicht das Thema sein. Meine Meinungen hierzu kann man auf ib-rauch.de nachlesen.
Möchte man die thermischen Maßnahmen umsetzen, so denkt man meistens als erste Maßnahme an den Austausch der alten Fenster. Ältere funktionstüchtige Kastenfenster, welche auch noch ein Rollo oder Fensterläden haben, müssen aus energetischen Gründen nicht ausgetauscht werden. Oft reicht bereits eine teilweise Erneuerung oder nur Abdichtung der Fugen, der Austausch besonders beanspruchter Holzteile aus, wie zum Beispiel Wetterschenkel. Bei fachmännischer Ausführung der Aufarbeitung oder des teilweisen Ersatzes werden auch diese Fenster wartungsärmer und die nähre Optik verbessert sich. Der Vorteil besteht im Erhalt der Gesamtoptik des Gebäudes und der ursprünglichen bauphysikalischen Eigenschaften.
Ist ein Einbau von neuen Fenstern erfordert, so sind auch gleichzeitig eine Renovierung der Fensterbereiche, wie neu Faschen und Fensterbretter erforderlich. Zusätzlich entsteht auch eine größere Staubbelastung in der Wohnung. Beim Einbau sind daher viel Erfahrungen erforderlich, damit keine Schäden am Gebäude durch veränderte physikalische Eigenschaften an der Gebäudehülle durch Tauwassergefährdung auftreten.
Neue Fenster sind je nach Ausführung wartungsärmer und auch das neue Glas lässt sich gegenüber den älteren Glasscheiben einfacher säubern.
Für denkmalgeschützte Gebäude sind Verbund-, Stil- und Kastenfenster aus Holz geeignet. Die Fenster sollen den Anforderungen des Denkmalschutzes gerecht werden, pflegeleicht sein und möglichst nicht zu viel kosten. Wichtig ist, dass sie das gewachsene historische Bild der Ortschaft nicht verändern.
Erstellt am Donnerstag 15. August 2013
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