Eine intensive Lüftung der Räume ist erforderlich, um die verbrauchte Atemluft (höherer CO2-Gehalt) auszutauschen, die Luftfeuchtigkeit, Schadstoff- und Staubkonzentration und die Radioaktivität (Radon) zu verringern.
In einem Haus entsteht Feuchtigkeit, die einmal durch die Benutzung, wie beim Duschen, Kochen oder durch das Ausatmen, entsteht aber auch von Außen durch Regen oder Bodenfeuchtigkeit eindringt. Um diese Feuchtigkeit zu reduzieren, ist eine ständige Lüftung erforderlich.
Es gibt Räume, wo eine höhere Luftfeuchtigkeit vorliegt und so eine Nutzung eingeschränkt wird. Das sind bei einem Gebäude meisten die Kellerräume. Nun kann man hier zwei gegenüberliegende Kellerfenster öffnen und so für einen ständigen Luftaustausch sorgen.
Allerdings sind damit zwei Probleme verbunden.
Neben dem eigentlichen Zweck der Reduzierung der Luftfeuchtigkeit ist es auch sinnvoll energiewirtschaftlich zu lüften, also nur dann und so lange, bis die die Luftfeuchte verringert ist.
In den folgenden Tabellen wird deutlich, dass sich bei unterschiedlicher Temperatur und gleicher relativer Luftfeuchte die absolute Luftfeuchtigkeit oder bei gleicher absoluter Luftfeuchte die relative Luftfeuchte ändert.
Zimmertemperatur | absoluter Wasserdampfgehalt g/m3 | relative Luftfeuchte |
Bei gleicher absoluter Luftfeuchtigkeit | ||
20 ºC | 10,5 | 60 % |
18 ºC | 10,5 | 67 % |
16 ºC | 10,5 | 78 % |
23 ºC | 10,5 | 51 % |
Bei gleicher relativen Luftfeuchtigkeit | ||
20ºC | 10,5 | 60 % |
18ºC | 9,2 | 60 % |
16ºC | 8 | 60 % |
23ºC | 12,4 | 60 % |
Ausschlaggebend für den muffigen Geruch, einer Schimmelpilzbildung und einer Holzzerstörung ist eine hohe relative Luftfeuchte. Diese Luftfeuchtigkeit steht mit den angrenzenden Baustoffen, wie Mauerstein, Holz und Anderes oder Einrichtungsgegenstände, wie Holzregale, Stoffe und Anderes in einem Feuchtegleichgewicht. Wird die relative Luftfeuchte reduziert, so trocknen auch die Gegenstände.
Wie kann aber nun festgestellt werden, zu welchem Zeitpunkt gelüftet werden kann?
Manuell geht dies relativ einfach. Man stellt in dem (Keller) Raum ein Hygrometer auf und öffnet das Fenster. Verringert sich die Luftfeuchtigkeit so lässt man das Fenster so lange auf bis die gewünschte relative Luftfeuchtigkeit, zum Beispiel 50%, erreicht wird. Das kann unter umständen lange dauern und bei kalter Außenluft zu einer erheblichen Abkühlung des Kellermauerwerkes führen. Um die Abkühlung nicht so groß ist, lüftet man nicht so lange und öfter. Da warm Luft mehr Feuchtigkeit von den Baustoffen (Feuchtegleichgewicht) aufnehmen kann, wird mit den kurzen Lüftungszyklen mehr Feuchtigkeit weggelüftet.
Stellt man aber nach kurzer Zeit fest, dass die relative Luftfeuchte ansteigt, so verschließt man das Fenster und probiert es einige Stunden später noch einmal.
In dem kleinen Schema wird eine Mischungsgerade in das Mollier-h,x-Diagramm projektiert.
Mithilfe der modernen Rechentechnik und Sensoren kann man sich diesen Aufwand sparen.
Die absolute Luftfeuchtigkeit lässt sich messtechnisch mit einem Sensor nicht erfassen. Aber dies geht mit der Messung der Temperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit. Aus diesen beiden Messergebnissen lässt sich die absolute Luftfeuchte berechnen. Werden nun zwei Messpunkte eingerichtet, einmal im zu belüftenden Raum und außen, so kann genau die Differenz zwischen den jeweiligen absoluten Luftfeuchtigkeiten bestimmt werden. Ist die Luftfeuchtigkeit außen kleiner, so wird über eine Steuereinrichtung ein Fenster geöffnet oder ein kleiner Ventilator so lange eingeschalten, bis die absolute Luftfeuchtigkeit im Raum annähern so niedrig wie außen ist.
Es wird nur solange gelüftet, wie notwendig und damit wird das Hinauslüften von Wärme auf ein Minimum reduziert.
Mehr zur Luftfeuchtigkeit in den Beiträgen
"Der Lüftungsaustausch in einem Gebäude" und
"Luftfeuchtigkeit in der Wohnung - eine Ursache für die Schimmelpilzbildung" lesen.
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