Bevor Sie eine energetische Gebäudesanierung durchführen, sollten Sie erst einmal die energetische Qualität der massiven Wand überprüfen.
Bitte wählen Sie den Wandbaustoff und die Himmelsrichtung aus und geben Sie die Wandstärke (inklusiv Putz) ein. Hinweis: Wird zum Beispiel die Südseite überschattet, so wählen Sie die Westseite.
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Der U-Wert (abgeleitet von der englischen Bezeichnung "Unit of heat-transfer") beschreibt einen Wärmeausgleich infolge einer Temperaturdifferenz zwischen zwei unterschiedlichen Energiesystemen. Die Wärme im Bauwerk lässt sich weder sperren noch isolieren. Der Wärmetransport geht als Strahlung (nicht stoffgebunden), als Konvektion (Luft, Wasser) innen und außen oder Wärmeleitung (stoffgebunden) vor sich.[1] Die Berechnung des U-Wertes ist eine Näherung, da die Ausgangsgrößen (siehe Wärmeleitfähigkeit) nicht genau bekannt sind und viele Einflussfaktoren auf den Energiehaushalt eines Gebäudes nicht berücksichtigt werden. Je kleiner der U-Wert wird, so ungenauer ist dieser, da andere Einflussfaktoren (wie zum Beispiel der Lüftungsaustausch) das berechnete Ergebnis überlagern. (Siehe Kurve des Transmissionswärmeverlustes in der Erläuterung.)
Bei der energetischen Betrachtung eines Gebäudes (immer ein energetisch offenes System) sind für eine bessere Beurteilung allerdings auch die Wärmespeicherfähigkeit (siehe auch Auskühlzeit) und somit die Masse des Bauteils, die eingelagerte Feuchtigkeit in der Wandkonstruktion sowie die (absorbierte Solarstrahlung) Temperaturstrahlung zu berücksichtigen. Der hier zusätzlich berechnete Ueff-Wert berücksichtigt die eingespeicherte Solarenergie im massiven Mauerwerk. Mit dieser vereinfachten Berechnung kann nicht die kompliziere Wechselwirkung aller Einflussfaktoren dargestellt werden. Diese Berechnung kann daher auch nur als Näherung betrachtet werden.
Formel zur Berechnung sowie Begriffe zur Wärmespeicherfähigkeit.
"In Deutschland existieren – außer 3 Grundmessungen – keine wissenschaftlichen, experimentellen Untersuchungen über die Energieeffizienz unterschiedlicher Wandkonstruktionen!" [2]
Tipp zur nachträglichen Wärmedämmung. Mit den ständig steigenden Energiepreisen ist es zum Teil sinnvoll Maßnahmen für eine nachträgliche Wärmeisolierung. Sehr wirtschaftlich ist die Wärmedämmung zum Dach beziehungsweise der Dachschräge und zum Keller. Diese Maßnahmen zur Wärmedämmung können in vielen Fällen auch in Eigenleistung ausgeführt werden. Diese Flächen stellen circa die Hälfte der Außenfläche dar. Feuchtetransportprozesse durch die Außenwand werden nicht behindert. Wenn vorhanden, dann reduzieren die Solargewinne an der Außenwand den Energiefluss, was bei einer Dämmung der Außenwand nicht mehr beziehungsweise nur im geringen Umfang erfolgen kann. Selbstverständlich sollten ungünstige Wandkonstruktionen komplett oder teilweise gedämmt werden.
Durch die Tampere University of Technology wurde das thermischen Verhaltens verschiedener Außenwandkonstrukten untersucht. Mehr im Beitrag zum Wärmedurchgangskoeffizient
Allerdings sind hier die Kosten bei einer Fassadendämmung genüber den oben genannten Maßnahmen ungleich höher. Hier ist die Wirtschaftlichkeit nicht immer gegeben. Man kann hier etwa 20 bis 25 Jahre rechnen. Nach dieser Zeit ist aber auch eine Sanierung der gedämmten Fassade erforderlich.
Eine geradezu unsinnige Maßnahme der nachträglichen Wärmedämmung konnte ich in Kiew feststellen. Es wird zwar die gute Absicht deutlich aber die zusammenhänge werden nicht richtig beurteilt.In Deutschland ist auch die konstruktive Ausführung einer Holzbalkendecke zum nicht ausgebauten Dachboden auf ihre Dämmeigenschaften zu untersuchen.
Die Funktionsfähigkeit von Gebäuden mit Holzkonstruktionen und Holzbalkendecken beruht auf die schnelle und ständige Abtrocknung der Wandkonstruktion durch Konvektion (Luftströmung) und Solarstrahlung. Bereits eine geringe Feuchtezunahme im Wandquerschnitt durch Grenzschichten oder gar Sperrschichten an der Außenfassade begünstigen erheblich die Fraßaktivitäten Holz zerstörender Insekten und verkürzen so die Standzeit des Gebäudes. Nummerische Rechenmodelle zum gekoppelten Feuchte- und Wärmetransport sind hilfreich bei der theoretischen Abschätzung einer tauwasserfreien Konstruktion.
Diese geringen Feuchtezunahmen können nicht berechnet werden.
Eine nachträgliche Dämmungen der Fassade dieser Gebäude ist daher mit viel Vorsicht vorzunehmen. Weitere Ausführungen und Begründungen im Kapitel Physik am Bau.
Haben Sie Ihr Haus nachträglich mit einer Wärmedämmung versehen, so können Sie einige Werte (anonym) mitteilen. Mit dieser statistischen Erhebung "Nachträgliche Wärmedämmung einer Fassade" soll die Wirksamkeit der energetischen Verbesserung nach einer nachträglichen Wärmedämmung an einem Gebäude ermittelt werden.(Die ersten 30 Angaben wurden zugeschickt.) Es gilt die folgenden Aussagen zu wiederlegen und zu bestätigen.
"Aus dem Energiekonzept für die Stadt Wedel, vom 14. April 1988 geht eindeutig hervor, dass zwischen dem nach der herrschenden Lehrmeinung berechneten Energiebedarf und dem tatsächlichen Energieverbrauch keine Korrelation besteht.
Das gleiche Ergebnis ergab sich auch aus dem 11 Jahre zuvor durchgeführten THERMA-Wettbewerb. Es wurden 10 Objekte im Auftrag des Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau ausgeschrieben und anschliessend erfolglos saniert."[2]
Literatur:[1] Eichler, Friedrich; Arndt, Horst; Bautechnischer Wärme- und Feuchtigkeitsschutz 1989 Bauverlag Berlin, S. 92
[2] Kritischer Kommentar von Paul Bossert, 21. Februar 2006 zum "Bericht über die Weiterentwicklung des CO2-Gebäudesanierungsprogramms Für mehr Wachstum und Beschäftigung" des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung vom 5.1.2006
Link zur Energie: Energieforum.net
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