Die Funktionen vieler Fensterdekorationen gehen heute längst über rein dekorative Zwecke oder Sichtschutz hinaus. Insbesondere Plissees bieten hier eine ganze Reihe an Komfortleistungen, mit denen Fenster besser gedämmt werden können und so auch das Raumklima entscheidend verbessert werden kann.
Das wohl herausstechendste Merkmal an einem Plissee sind seine typischen Falten, denen es, dem französischen Wort für gefaltet entlehnt, auch seinen Namen verdankt. Diese können im Prinzip wie eine Ziehharmonika auseinandergezogen und wieder zusammengeschoben werden. Auch in der Aufhängung unterscheiden sich Plissees von anderen Sonnenschutz-Typen. Zwar gibt es frei hängende Varianten, die wie ein Rollo an Decke, Wand oder direkt am Fenster befestigt werden und via Zugschnur bedient werden. Sehr viel beliebter sind jedoch Plissee-Anlagen, die direkt vor der Fensterscheibe zwischen Spannschuhen verspannt werden, wo die Bedienung unmittelbar mit der Hand an Stoffschienen erfolgt.
In Wohnräumen können recht unterschiedliche Problemstellungen auftreten. So neigen manche Räume, zum Beispiel aufgrund einer Dachlage, zu Hitzestau. In anderen Bereichen können Blendeffekte störend wirken oder eine herkömmliche Fensterdekoration sorgt nicht für eine ausreichende Verdunkelung während der Schlafenszeit. Plissees warten hier gleich mit mehreren Funktionen auf. Es gibt beispielsweise Plissees mit rückseitiger Perlmuttbeschichtung, die stark wärmeabweisend ist und somit in hitzeanfälligen Wohnbereichen verhindert, dass die Hitze überhaupt erst durch das Fenster gelangt. Zu den vielseitigsten Modellen gehören Wabenplissees, die häufig auch als Duette bezeichnet werden. Im Unterschied zu klassischen Plissees mit einer Stofflage, bestehen sie aus zwei Stoffbahnen, die eine Reihe von wabenförmigen Hohlkammern bilden. Am Fenster funktioniert dieses Luftpolster wie eine Isolierschicht, die den Innenbereich vor Kälte und Wärme schützt, umgekehrt aber auch dafür sorgt, dass die Wärme der Heizung im Inneren verbleibt und einhergehend auch zum Energiesparen beiträgt. So ermittelte das Fraunhofer Institut für Bauphysik in einer Studie, dass die Energieersparnis bei Wabenplissees zwischen 7 und 25 Prozent erreichen kann, wobei der konkrete Wert stark von Faktoren wie zum Beispiel dem Gebäudetyp abhängt. Ebenso Einfluss hat die Art der Fensterverglasung, da mehrfach verglaste Fenstertypen, wie eine Berechnung der Universität Magdeburg zeigte (http://www.uni-magdeburg.de/isut/TV/Download/Kapitel_2_Waerme-_und_Stoffuebertragung_WS0910.pdf), von sich aus einen geringeren Temperaturaustausch als einfach verglaste aufweisen und von vorn herein zu einem gewissen Anteil schon zur Isolation beitragen.
Ganz allgemein können zu isolierenden Plissees optional auch weitere Zusatzfunktionen gewählt werden, wie zum Beispiel Blendschutz, Komplettverdunkelung für Schlafzimmer, Feuchtraumeignung für Badezimmer und Küche oder auch Elektrosmog-Schutz.
Um die wärme- und kältedämmenden Eigenschaften auszuschöpfen, empfiehlt Plissee-Experte, ein Plissee am besten in der Glasleiste zu montieren, da es so möglichst nah vor dem Fensterglas abdichtet. Auch sollte vorzugsweise ein auf Maß geschneidertes Modell verwendet werden. Es wird konkret auf die Fenstermaße angepasst, auch bei Sonderformen wie zum Beispiel Trapezfenstern, und schließt entsprechend besser an den Seiten ab als beispielsweise ein Standard-Plissee auf Fixmaß. Und: Im Winter sollten Plissees zumindest während der Nachtzeit komplett über der Fensterscheibe aufgespannt sein, um Kälteeintrag und Wärmeverlusten effektiv vorzubeugen.
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