Wer den Schritt wagt und den Bau seines Hauses selbst leiten möchte, übernimmt automatisch alle Pflichten und Aufgaben wie Behördengänge, die erfüllt werden müssen. Nicht nur die Entscheidung der Baufinanzierung liegt auf den Schultern des Bauherrn, sondern auch die komplette Durchführung des Bauvorhabens und die rechtzeitige Anmeldung der Bauanzeige. Unabhängig davon, in welchem Land Sie bauen möchten, sind die landesspezifischen gesetzlichen Vorschriften einzuhalten.
Bevor jedoch überhaupt gebaut wird, ist die Umgebung und die Infrastruktur zu beurteilen. Man sieht sich an unterschiedlichen Tagen die Gegend an und unterhält sich mit den Nachbarn. Vom letzteren erfahren Sie alles, von dem z. B. der Makler nichts weiß. Die Geräusche von einer Autobahn hört man besonders in der Nacht über eine sehr weite Entfernung. Es werden aber auch bestimmte Straßenabschnitte durch Motorräder gern genutzt, das hört man über viele, viele Kilometer. In Dörfern ist es üblich, dass Felder bestellt werden und eine Tierhaltung betrieben wird. Bei ungünstigem Wind kann es auf dem künftigen Grundstück zu einer stärkeren Belastung durch Staub und Geruchbelästigung kommen. Oder Friedhöfe mit ihrer negativen Energien direkt in der Nachbarschaft sind keine idealen Wohn- bzw. Bauplätze.
Es steht ein Gang zur örtlichen Baubehörde an, um sich über alle notwendigen Unterlagen zu erkundigen, die Sie vor dem eigentlichen Hausbau benötigt. Viele Formulare kann man sich heutzutage auch im Vorfeld über das Internet bei den jeweiligen Behörden herunterladen. Aber auch solche simplen Sachen, wie eine Toilette für die Handwerker muss man denken oder die ordnungsgemäße Absperrung der Baustelle oder auch Straßenabschnitte, was eine entsprechende Genehmigung bedarf.
Bevor man ein Haus bauen kann, muss zuerst einmal ein passendes Grundstück gefunden werden, das den eigenen Vorstellungen in Bezug auf die Lage und die Infrastruktur, die Entfernung zum Arbeitsplatz und die Anbindung an das Verkehrssystem entsprechen sollte. Bei der Suche sollten jedoch nicht nur die persönlichen Wünsche berücksichtigt werden, sondern auch eventuelle Altlasten oder Eigenheiten wie die Tragfähigkeit des Baugrundes. Nicht selten wird ein Grundstück durch schlecht verdichtete oder wasserführende Schichten beeinträchtigt. Da der zukünftige Eigentümer dazu verpflichtet ist, im Falle einer Verseuchung durch die Industrie alle Sanierungskosten zu übernehmen, bleiben viele Bauherren am Ende auf einem Schuldenberg sitzen. Um auf der sicheren Seite zu sein, kann man vorab ein Bodengutachten erstellen lassen oder das Altlastenverzeichnis im örtlichen Umweltamt einsehen. Günstig ist, wenn man sich eine Checkliste anfertigt. Damit kann man alle Kriterien besser überschauen.
Neben dem Bereitstellen von Miettoiletten muss auf der Baustelle auch ein gewisser Grad an Sicherheit herrschen - im Fachjargon sagt man auch Bauherrenhaftungsrisiko dazu. Um sämtliche Schäden und Verletzungen Dritter abzudecken, für die der Bauherr haftbar gemacht wird, muss vor dem Hausbau immer eine gesetzlich vorgeschriebene Bauherrenhaftpflichtversicherung abgeschlossen werden. Sollten neben dem Bauarbeiter auch Privatpersonen wie Freunde oder Familienmitglieder auf der Baustelle mithelfen, muss noch eine zusätzliche Privathaftpflichtversicherung, die Eigenleistungen bis zu einer festgelegten Bausumme abdeckt, unterzeichnet werden. Weiter müssen die privaten Helfer bei der Bau-Berufsgenossenschaft angemeldet werden, damit sie sich an dem Hausbau beteiligen können - in Zusammenhang mit einer separaten Versicherung.
Ist das Grundstück gefunden, benötigt man noch eine offizielle Baugenehmigung, bevor die Baustelle eröffnet wird. Diese wird von der Bauaufsichtsbehörde erst erteilt, wenn ein Bauantrag gestellt wurde, auf dem sich sowohl die Unterschrift des Bauherrn als auch die des vorlageberechtigten Verfassers des Bauentwurfs (z. B. der Architekt oder der Bauingenieur) befindet. Weiter sind die Baubeschreibung, eine Bauzeichnung, ein amtlicher Lageplan (vom Katasteramt), Berechnungen des umbauten Raumes und der Nutz- und Wohnfläche sowie Angaben zur Standsicherheit und zum Wärme- und Schallschutz sowie weiter Unterlagen als auch der Nachweis einer Bauherrenhaftpflicht vonnöten. Erst nachdem die Bauaufsichtsbehörde den Antrag geprüft hat, wird eine Baugenehmigung erteilt.
Im Marktplatz der Ideen stellen wir unterschiedliche Ideen zur Gestaltung und Renovierung vor. Ebenso werden unterschiedliche Sanierungen von Wohngebäude im Ausland vorgestellt. Sicherlich interessant, wie es andere Familien machen und welche Erfahrungen diese gesammelt haben.
© Altbausanierung | Bauideen | Sanierungskosten | Impressum | AGB/Datenschutzerklärung | 8/2019