Laut einer aktuellen Umfrage im Auftrag von Immobilienscout24 und Interhyp Suchen 88 % der Kaufinteressenten nach Wohneigentum in der Stadt. Nur noch ein geringer Anteil möchte auf dem Land wohnen und kauft sich dort ein Haus.
Unter diesem Gesichtspunkt lassen sich bereits heute Häuser in ungünstigen ländlichen Gegenden nur noch schlecht verkaufen. Es fehlt einfach die Nachfrage und in Zukunft wird die Nachfrage auf dem Land noch geringer. In Großstädten sieht es dagegen umgekehrt aus. Zum Beispiel Berlin und München sind in den letzten 5 Jahren ca. 100.000 Menschen zugezogen. Hier liegt eine hohe Nachfrage vor. Der Mietpreis steigt. Gekoppelt damit ist der Ertragswert der Immobilie. Die Immobilien in den meisten Großstädten gewinnen auch in Zukunft an Wert. Für den Verkauf dürfte dies kein Problem darstellen, wenn man sich an dem aktuellen Marktpreis orientiert.
Dagegen verlieren die Immobilien in den ländlichen Gegenden an Wert. In vielen Fällen können die getätigten Investitionen nicht mehr mit dem Verkaufspreis verrechnet werden. Verluste von 50.000 Euro sind dabei keine Seltenheit. Aus taktischer Sicht sollte man nicht den heldenhaften Kapitän spielen und es lieber den Ratten nach machen, wenn das Schiff sinkt. Also nicht bis zum Schluss warten, wenn bereits die Nachbarn ihre Häuser verkauft haben bzw. verkaufen. Es geht hier um hart verdientes Geld seines langen Arbeitslebens, wovon ein Teil sich in Luft auflöst. Wie groß dieser Verlustanteil ist, kann man beeinflussen.
Hier sollte man auch zwei Situationen unterscheiden. Ich muss verkaufen und ich möchte in der nächsten Zeit (Jahre) verkaufen. Beim letzten Fall hat man einen großen Spielraum und kann den Markt austesten. Hier besteht die Möglichkeit, die Immobilie mit seiner Preisvorstellung anzubieten und eventuell noch eine Verhandlungsbasis aufzuschlagen. Klappt es, ist es gut. Erfolgt kein Verkauf, kann man ja den Verkaufspreis senken. Sinnvollerweise sollte dies nicht innerhalb eines kurzen Zeitabschnittes erfolgen, sodass beide Preisvorstellungen in den Anzeigen zusammenfallen können. Dies würde dem Interessenten taktische Verhandlungsvorteile bringen, da er weiß, dass der Verkäufer bereits den Verkaufspreis gesenkt hat.
Nicht nur in ländlichen Gegenden, sondern auch in problematischen Lagen in den Städten lassen sich die Häuser nicht einfach für einen akzeptablen Preis verkaufen.
Je schöner das Haus aussieht, der Garten einen guten Eindruck macht und die Zimmer frisch, sauber und hell sind, desto besser lässt sich das Haus verkaufen. Man muss also in einigen Fällen vor dem Verkauf auch einiges Geld investieren.
Der erste Eindruck, etwa 90 Sekunden, entscheidet über das Kaufinteresse. Sicherlich auch wichtig zuerst die schönen Seiten des Hauses zu zeigen.
Umher liegendes Kinderspielzeug am Eingang, Schuhstapel, unaufgeräumte Zimmer verschlechtern das Interesse am Kauf. Der Käufer muss sich in seinem künftigen Heim wohlfühlen können. Es gibt direkt auch Spezialisten, die mithilfe von Leihmöbeln und Dekoration das weniger attraktive Objekt in schmuckvolle Wohnungen oder Häuser verwandeln können. Gerade bei der stilgerechten Innenraumgestaltung kann man sehr viel für die Optik erreichen. Leider habe ich bei einem Haus in Mukatschewo (Ukraine) keine Bilder gemacht, um diese wirkungsvollen Eindrücke visuell zu zeigen. Wir waren in Mukatschewo (Zakarpats'ka, Ukraine) bei zwei verschiedenen Familien als Gast eingeladen. Das eine große Wohnzimmer war nach antikem Vorbild dekoriert, kleine Skulpturen, Säulen usw. Das andere Wohnzimmer war wie ein Traum eingerichtet. Die Möbel, Dekoration und die Gardinen passten ausgezeichnet zusammen. In Deutschland habe ich noch nie eine vergleichbare Raumgestaltung gesehen. Zum Zweck des Verkaufs muss man sich nicht solche teuren Stilmöbel zulegen, da reichen auch einfachere Dekorationsstücke, die man in Deutschland recht preiswert kaufen kann. Ukrainische Bekannte haben so ihre durchschnittliche Mietwohnung in Leipzig in ein Schmuckstück verwandelt. Diese sinnvolle Investition lohnt sich, da sich die Verkaufszeit verringert und auch ein höherer Verkaufspreis erzielt werden kann.
In einigen Fällen sind aber auch Umbauarbeiten erforderlich, wenn sich die Immobilie in dieser Form nicht verkaufen lässt. Zum Beispiel ein größeres Haus wird zu einem Doppelhaus verändert, es werden im Erdgeschoss Büroräume oder ein Ladengeschäft geschaffen oder das Objekt wird in einzelne Eigentumswohnung geteilt. Welche Möglichkeit hier machbar ist, entscheidet die Lage und die Größe des Grundstücks sowie der örtliche Bedarf. Es gibt vielfältige Varianten. In diesem Fall ist im Vorfeld eine größere Investition erforderlich. Analog, wie es Bauträger im größeren Stil betreiben. Eine ältere Immobilie kaufen, veredeln und im Stück oder die einzelnen Wohneinheiten verkaufen.
Was sollte man für einen erfolgreichen Verkauf der Immobilie beachten?
© Altbausanierung | Bauideen | Sanierungskosten | Skonto | Impressum | AGB/Datenschutzerklärung | 8/2019