Die Ausgleichsfeuchte wird auch als Bilanz- oder Gleichgewichtsfeuchte bezeichnet. Baustoffe können aus der Umgebungsluft Wasser aufnehmen (Adsorption) und auch an diese abgeben (Desorption). Im ersten Fall werden die Baustoffe feucht, im zweiten Fall trocknen sie.
Die Menge an Wasser, die ein Baustoff aus der Umgebungsluft aufnehmen kann, hängt von seiner Struktur ab, der Art seiner Kapillaren und Poren, in denen er das Wasser einlagert. Mit der Aufnahme bzw. Abgabe von Wasser ändern sich die Strukturen (Quellen, Schrumpfen/Schwinden) einiger Baustoffe. Je nach Temperatur von Umgebungsluft und Baustoff stellt sich ein Gleichgewicht zwischen der Aufnahme von Wasserdampf aus der Luft und der Abgabe von Wasserdampf an die Umgebung ein. Zu jeder Temperatur und Umgebungsfeuchte gehört somit ein bestimmter, vom jeweiligen Material abhängiger Feuchtegehalt im Baustoff.
Gemäß der DIN 1052 (Holzbau) sollte die Ausgleichsfeuchte für Hölzer in allseitig geschlossenen Räumen mit Heizung 6-12% und unbeheizten Räumen 9-15% betragen.
Quelle:
Lotz, Antje; Hammacher, Peter; Schimmelpilzschäden vermeiden, Fraunhofer IRB Verlag 2001, S. 152
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