Bei diesem Beispiel sieht man sehr deutlich die Schäden am Putz, wenn dieser härter als das Mauerwerk ist. Großflächig löst sich der harte Zementputz vom Mauerwerk. Das Mauerwerk besteht aus einer Art Gipsschlackesteine. Das sind Steine, die es in Deutschland nicht gibt und in den 60iger Jahren in Transkarpatien verwendet wurden. Diese Steine sind relativ weich. Ohne Putz und vor Regen geschützt zeigen diese nach 50 Jahren keine Schädigung.
Grundsätzlich muss der Putz immer weicher als das Mauerwerk sein, sonst kommt es zu Rissen und wie hier im Bild zur großflächigen Ablösung. Bevor das Nachbargebäude vor einigen Jahren errichtet wurde, schien auf diese Südseite fasst den ganzen Tag die Sonne. Es entstanden Spannungsrisse im Putz. Durch den Schatten vom dicht stehenden Gebäude kommt es nur noch schlecht zur Abtrocknung der Wand. Durch den Zementputz wird der Feuchtetransport durch die Wand erheblich behindert. (Siehe Abschnitt 6.3. "Zementgebundene Putze (sogenannter Sperrputz") Eine der wichtigsten Maßnahmen ist die Feuchtigkeit zwischen den beiden Häusern soweit wie möglich zu vermeiden. Besser ist natürlich den Altputz vollständig zu entfernen und durch einen Leichtputz zu ersetzen.
© ib-rauch.de | Bücher/Download | Bauideen | andere Länder | AGB/Datenschutz 3/2017