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Schimmel an der Außenwand im Schlafzimmer

Anftrage: Schimmel an der Außenwand im Schlafzimmer

Anfrage vom 28.05.2011

Frage:
Nun brauch ich mal Ihre Hilfe. Bei meiner Tochter ist in mehreren Räumen ihrer gemieteten Wohnung Schimmel an den Außenwänden, verstärkt im Schlafzimmer. Die Außenwände bestehen aus einem 24 cm dickem Mauerwerk. Das hat meine Tochter gemessen, vielleicht ist die Wand auch 30 cm dick. Ob es sich um Vollziegel, Hochlochziegel oder Betonsteine handelt, weiß ich nicht. Außen ist ein normaler mineralischer Putz und innen auch.

Der Hausherr/Vermieter plant nun eine Innendämmung mit Gipsverbundplatten (mit 20 mm Styropor), ohne eingelegte Dampfsperre. Das Fehlen der Dampfsperre halte ich für sehr kritisch. Was sagen Sie dazu, führt das zu kritischer Kondensatbildung, mit der Folge neuer Durchfeuchtungen und Schimmelschäden oder kann man das noch verantworten?

Feuchte Tapeten und Schimmel

Antwort:
Es ist keine Dampfbremse erforderlich. Ab über 4 cm Mineraldämmung ist grundsätzlich eine Dampfbremse notwendig. Die Mineralwolle wird sonst feucht. Aber auch bei einer dünneren Dämmstoffstärke kann es an der Grenzschicht zwischen Innendämmung und Putzoberfläche zu einer Kondenswasserbildung kommen. Daher ist die korrekte Fugenanbindung der Platten sehr wichtig. Die Oberflächentemperatur wird etwa um 3-4 K angehoben. Damit gibt es nur noch eine geringere Durchfeuchtung der inneren Wandoberfläche (in diesem Fall die Plattenoberfläche). Der Gips der Gipsplatte 1,25 mm regelt die Feuchte zur Raumluft. Der Schimmelbefall ist sicherlich an der Wandoberfläche über dem Fußboden. Ursache ist eine abgestellte bzw. nur geringe Heizung des Schlafzimmers. Ist auch normal, man möchte nicht so warm schlafen. Kühlere Luft nimmt weniger Feuchte auf. Bei gleicher absoluter Feuchte ist die relative Luftfeuchte höher, siehe Mollier hx-Diagramm. Für den Feuchteausgleich muss mehr gelüftet werden, da die Luft im Raum die Feuchte von der Atemluft in der Nacht nicht alles aufnehmen kann. Eventuell sollten auch die Fenster etwas undichter gemacht werden.(Erhöhung der unkontrollierten Lüftungsrate.) Eine weitere Maßnahme ist die Verlegung der Heizungsrohre entlang der Außenwand bis über die Ecken in die Innenwände als Schleife. Durch die geringe Wärmeabgabe erhöht sich hier an der unteren Wandfläche die Oberflächentemperatur. Die Sorptionsfläche ist dann nicht nur auf eine kleine Fläche verteilt, sondern verteilt sich über eine größere Fläche, da die Oberflächentemperatur annähernd überalle gleich ist. Mit der letzteren Maßnahme kann das Problem unter Umständen bereits gelöst werden. Diese Maßnahme ist billiger und verursacht gegenüber einer Innenverkleidung nur sehr wenig Dreck.
Bei der Innenverkleidung ist als Farbbeschichtung keine Dispersionsfarbe zunehmen. Besser ist die Verwendung eine Silicatfarbe.

Antwort von
Peter Rauch
Peter Rauch Ph.D.
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