Frage:
Ich möchte mich als Allererstes für Ihre Homepage bedanken. Ich bin aktuell gerade dabei ein altes Bauernhaus (Fachwerk Baujahr 1870) in der Nähe von Colditz zu sanieren.
Dabei entstehen natürlich ständig fragen rund um die Ausführung verschiedener Maßnahmen. Wie es dabei immer so ist, haben alle die man fragt einen anderen Rat.:-)
Ich habe deshalb immer etwas recherchiert und bin dabei immer wieder auf Ihre Seite gestoßen und konnte durch die Informationen auf Ihrer Seite Zusammenhänge verstehen und mir neues Wissen aneignen. Dafür erst mal vielen Dank!
Nun stehe ich aktuell vor einem Problem beim Thema Fachwerk, bei dem ich einen Rat suche und mir keiner einen richtigen Rat geben kann.
Ich möchte hinter der Fachwerkaußenwand (t = 12 cm; Südseite) eine Y-tong Wand setzen (t = 24 cm). Dadurch soll der Wärmedurchgang reduziert werden. Dies wurde beim Wärmeschutznachweis so gerechnet und ergab auch keine Schwierigkeiten, d. h. Dämmwert sowie Tauwasserbildung war in Ordnung. Den Baustoff habe ich gewählt, damit innen keine Dampfsperre eingesetzt werden muss und außerdem die Feuchtigkeit die von außen durch das Fachwerk kommt von dem Y-tong Stein aufgenommen werden kann.
Nun besteht das Problem darin, dass die Gefache bereits durch schamotteähnliche Ziegelsteine neu ausgesetzt wurden (Vorbesitzer). Diese Steine stehen nun nach innen über die Balken heraus.
Dies bedeutet, dass beim Setzen der Y-tong Wand in jedem Fall Hohlräume entstehen. Die Hohlräume denke ich, sind nicht optimal, da die Luft sicher nicht "stehend" zu betrachten ist.
Dies Hohlräume wollte ich deshalb mit einer Schüttung (beim setzen der Wand) füllen, damit eine "Wand" entsteht. So könnte die Feuchtigkeit wandern und austrocknen.
Als Schüttung hatte ich an Blähton oder Perlitschüttung gedacht.
Können Sie mir für diese Problematik aus Ihrer Erfahrung einige Tipps geben. Welche Schüttung würden Sie empfehlen oder würden Sie den Aufbau ganz anders ausführen.
Ich bedank mich im Namen meiner Familie für Ihre Mühen und stehe bei Rückfragen gern zur Verfügung.
Das Wichtigste ist, dass von außen über die Fugen zwischen Mauerwerk und Holzkonstruktion kein Wasser bis nach innen gelangt. Dann muss die Außenbeschichtung sehr diffusionsoffen sein.
Die Gasbetonwand ist schon in Ordnung.
In den Beiträgen Fachwerk und Innendämmung erfahren Sie mehr zu dieser Bauausführung.
Rückantwort:
Vielen Dank für Ihre Antwort sowie die Auszüge zur Innendämmung.
Prinzipiell stelle ich fest, dass die Fachwerkaußenwände in Verbindung mit Innendämmung ein sehr heikles Thema sind. Die schöne zu erhaltende Optik wird mit vielen Schwierigkeiten erkauft. Ich habe mir nun noch etwas Fachliteratur zu diesem Thema von W. Mönch besorgt und werde zu den dort beschriebenen Ausführungsvarianten nachlesen.
Vielleicht sollte ich das Fachwerk aber vielleicht doch lieber mit Außendämmung und hinterlüfteter Holzfassade versehen oder das Fachwerk (sind schon einige Riegel und Stiele marode) durch eine Massivwand ersetzen. Kann man ja auch mit Holz verkleiden.
Ich danke Ihnen nochmals und wünschen Ihnen nur das Beste.
Antwort von
Peter Rauch Ph.D.
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