Frage: Wir sind auf der verzweifelten Suche unseren verpfuschten Bau irgendwie noch zu retten. Es geht um folgendes Thema, bei welchem wir uns Ihren fachmännischen Rat erhoffen.
Fehlende Betonaufkantung - Holzbalkendecke über Kellergeschoss
Bei unseren im Bau befindlichen Holzskelettbauweise-DHHen wurde die normal übliche Betonaufkantung, in der eine Holzbalkendecke über dem Kellergeschoss zum liegen kommt aus nicht nachvollziehbaren Gründen weggelassen. Der Holz-Ringbalken der Holzbalkendecke 20 cm Höhe liegt nun auf einer Holz-Nivellierschwelle von 10 cm Höhe stirnseitig direkt Außenkante Betonkellerwand auf. Wir machen uns nun sehr große Sorgen, wie wir hier eine vernünftige Lösung finden können, um diesen Aufbau 30 cm abzudecken. Unsere Idee nach langer Recherche im Internet war hier mit Glasfaserbetonplatten 50-60 cm Höhe (Fa. Stahlton oder Rieder), welche ca. 10-20 cm noch über die Betonwand nach unten reichen und oberhalb an die Holzbalken angedübelt werden, eine Betonaufkantung zu simulieren. Darüber würden wir dann die Bitumen Abdichtungsbahn + Dämmplatten über den Glasfaserbeton hochziehen.
Wir sind mit den Nerven ziemlich am Ende, da dies nicht das einzigste Problem aber das größte ist.
Wir wissen bisher, daß man die Abdichtungsbahn nicht direkt auf das Holz kleben soll aufgrund von sich bildendem Schwitzwasser, welches zur Fäule führen kann/wird.
Wir möchten natürlich keinen 40-50 cm hohen Sockelbereich und würden gerne bis auf 15-20 cm mit Kies anschütten. Wir haben einen 1,10 m breiten Dachüberstand, falls das noch wichtig ist.
Unser Bauunternehmer scheint von Bauphysik noch nichts gehört zu haben, da er lediglich Noppenfolie als!! Feuchtigkeitsschutz!! (man stelle sich das mal vor) über die Holzbalkenstirnseite ziehen will. Wir sind für jeden fachmännischen Rat dankbar. Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, daß wir vielleicht doch noch in diesem elendigen Haus irgendwann möglichst schadenfrei glücklich werden können. Kann ich Ihnen hierzu eine Skizze schicken, anhand welcher Sie evtl. sagen können, ob dies realisierbar ist? Vielen vielen Dank schon mal im voraus.
Antwort: Nach Ihren Beschreibungen und aus meiner Sicht müsste bei Ihrem Haus eine Fußschwelle entstanden sein, die sich im Spritzbereich befindet. Sicherlich durch den großen Dachüberhang etwas geschützt. Das sind Bauteile, die besonders durch die Witterung belastet werden (z. B. Schlagregen, Schnee). Diese sollten möglichst weit von der Geländeoberfläche entfernt sein und so angeordnet werden, dass sie immer gut abtrocknen können. Diese Hölzer unterliegen der Gefährdungsklasse 3.
Eine Holzbalkendecke über einen Keller halte ich für unzweckmäßig. Es gibt heute viel günstigere Baustoffe, die für das Bauteil bessere Eigenschaften aufzeigen.
Eine erwünschte Antwort kann ich Ihnen leider nicht geben. Dazu ist das Problem viel zu kompliziert. Hier sollten Sie unbedingt einen Fachmann auf die Baustelle hinzuziehen, der sich mit dieser Bauausführung auskennt. (Ich bin mehr auf die Sanierung von Altbauen spezialisiert.) Beiliegend gebe ich Ihnen einige Linklisten von Sachverständigen. Hier sollten Sie einen Fachmann in Ihrer Umgebung suchen. Es müssen auch die Bauunterlagen geprüft werden, ordnungsgemäße Planung und wie erfolgte die Umsetzung.
Sie finden Sachverständige meines Berufsverbandes unter www.bundesliste.de oder auch unter www.bbausv.de (Bausachverständige) oder www.gutachternet.de.
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