Internationaler Arbeitskreis für Verantwortung in der Gesellschaft e.V.
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Responsibility toward Society |
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Es ist zwar richtig, Heizanlagen, Heiz- und Warmwasserleitungen sowie Estrichböden und Kellerdecken mit wirksamen Wärmedämmungen zu versehen. Im Fassadenbereich sind Dämmstoffe jedoch am falschen Ort, weil damit die Solarstrahlung nicht nutzbar ist, was zu hohen Investitions- und Energieschäden führt. Ausserdem kann im Winter die Raumfeuchtigkeit wegen zu dicker und sorptionsunfähiger Dämmstoffe nicht mehr über die Fassaden nach aussen abgeführt werden, was längerfristig zu Gesundheitsschäden führt (Asthma, Allergien usw). Durch unsachgemäße Vorschriften der deutschen Bundesministerien für Bauwesen sind in den letzten 20 Jahren Schäden von schätzungsweise 1 Billion DM entstanden (Bossert). Inhaltsverzeichnis1.
Energieverbrauch 1. EnergieverbrauchEine
Studie über den Energieverbrauch alter und neuer öffentlicher
Gebäude in Dietikon, Schweiz (Bossert 2001) zeigte folgende
Ergebnisse: 2. Wärmedämmung"Es ist bei allen Fachleuten der Thermodynamik selbstverständlich, daß Wärme- und Stofftransportvorgänge in der praktischen Wirklichkeit niemals unabhängig voneinander ablaufen können. So ist es ganz unvermeidlich, daß Wärmetransportvorgänge in Gebäudewänden immer auch Stofftransport bewirken. Wenn also das Gesamtsystem "Energieeffizienz der Gebäudehülle" betrachtet wird, genügt es demnach nicht, ausschließlich Wärmetransportkoeffizienten zu minimieren, weil dies zwangsläufige, den thermodynamischen Gesetzen folgende Stofftransportvorgänge auslöst... So wird bis zum heutigen Tage die Wärmespeicherfähigkeit einer Gebäudeaußenwand im Hinblick auf die Energieeffizienz im Jahresüberblick nicht einbezogen" (Weinspach, pers. Mitt.). Die
Forderung nach niedrigen U-Werten forciert Wärmedämmverbundsysteme
mit enorme bautechnischen Nachteilen: "Das leicht nachprüfbare Lichtenfelser Experiment bestätigt die altbekannten Vorteile natürlicher Baustoffe wie Holz und Ziegel. Sie sind auch im EnEV-Zeitalter noch erste Wahl. Ihre Beklebung oder Ausfachung mit Schäumen und Gespinsten bringt kaum energetische Vorteile, jedoch Bau- und Feuchteschäden. Der U-Wert erweist sich im Bereich Energiesparen als Fiktion. Die 'EnEV-Anforderungen' widersprechen dem Wirtschaftlichkeitsgebot in nicht hinnehmbarer Weise. Planer und Handwerk dürfen ihren Auftraggeber nicht zu wirtschaftlich und technisch nachteiligen Konstruktionen raten. Dies gilt sowohl für die Nachrüstung am Altbau wie auch für Neubauten. DIN 4108 und EnEV müssen rechtzeitig reformiert werden, wenn tatsächlich Energie eingespart werden soll." 2. Solarstrahlung"So muß leider festgehalten werden, daß es bis heute keine exakten Versuche über den Gewinn durch Solarwärme-Speicherfähigkeit von Gebäudewänden gibt" (Weinspach, pers. Mitt.) 4. Der U-Wert"Die Gültigkeit des U-Wertes. Immerhin werden große Diskrepanzen zwischen Rechnung und Verbrauch festgestellt. Mathematisch gesehen wird der U-Wert aus der allgemeinen Fourierschen Wärmeleitungsgleichung durch Nullsetzung dieser Gleichung abgeleitet. Dies bedeutet: keine Solarstrahlung, keine Speicherung, konstante Wärmestromdichte. Diese Bedingungen treffen in Realität nie zu: die Sonne scheint immer (diffuse Strahlung genügt), schweres Material (Altbauten) kann speichern, die Wärmestromdichten sind in Richtung und Größe unterschiedlich.... (Meier, pers.Mitt.). 5. ExpertenBossert
Paul, Architekt, Bauingenieur und Energiefachmann, Oetwilerstrasse
4, 8953 Dietikon; Meier, Prof.Dr.-Ing. habil. Claus, Architekt; Neuendettelsauer Strasse 39; 90449 Nürnberg; Tel: 0911-6897526; Fax: 0911-6897527; e-Mail: prof.dr.c.meier@t-online.de Weinspach, Prof. em. Dr.-Ing. habil. P.-M., ehem. Ordinarius für Thermische Verfahrenstechnik und Wärme- und Stoffaustausch der Uni Dortmund, Gründer des Fraunhofer Instituts für Umwelt- Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT in Oberhausen Fischer, Konrad, Architektur-&Ing.büro; Altbau&Denkmalpflege; Hauptstr.50 D-96272; Hochstadt/Main; Tel.:09574-3011; Mob.:0170-7351557; Fax: 09574-4960; Info: konrad-fischer-info.de 6. LiteraturBossert,P. Meier, C. |
Quelle:
www.iavg.org
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