Bevor man sich für einen Wintergarten entscheidet, sollte man überlegen, wie man diesen nutzen möchte. Ein Wintergarten ist keine verglaste Terrasse. Technisch lassen sich beide Varianten miteinander kombinieren aber eben mit hohem Aufwand. Durch die Glasscheiben kommt die langwellige Wärmestrahlung der Sonne, die kurzwellige UV-Strahlung, die die Sonnenbräunung und die Vitaminproduktion D in der Haut anregt, wird hingegen reflektiert. Ist man auf der Terrasse unmittelbar den äußeren Einflüssen ausgesetzt, wie Wind, Sonne, Regen oder dem angenehmen Vogelgezwitscher, so nimmt man im Glashaus diese Einflüsse nur unmittelbar war. Der Vorteil bei einem Wintergarten ist die fasst ganzjährige Nutzung. Dies hängt einmal von der Planung, der konstruktiven Ausführung und der Umgebung ab, wie Überschattung und Himmelsausrichtung. In den nachfolgenden Grafiken soll auf die wichtigsten bauphysikalischen Merkmale eingegangen werden.
Der Wintergarten hat eine Pufferwirkung. Am Tag wird Wärme durch die Sonne "gesammelt". Diese Wärme kann durch massive Bauteile gespeichert werden. In der Nacht kühlt dieser Raum weniger ab, wie die Umgebungsluft. Durch angrenzende Gebäudewand fließt weniger Wärme als durch eine vergleichbare Wand ohne Glasvorbau. Im Wohngebäude bleibt es so länger warm.
Es ist auch möglich, ein Wintergarten als Bestandteil eines Wohnraums zu integrieren. An dieser Stelle muss darauf hingewiesen werden, dass die Energieeinsparverordnung dies nicht zu lässt. Andererseits ist es aber die eigene Wohnung.
Dieser Wintergarten darf gegenüber dem Wohnraum nicht zu groß sein und sollte bei zu heißen und kalten Tagen durch eine leichte Trennwand vom übrigen Wohnraum abgetrennt werden können. Der Wohnkomfort kann beträchtlich verbessert werden. Die Planung muss dann durch einen erfahrenen Architekten durchgeführt werden, damit es nicht zu einer Fehlinvestition wird.
In dem nachfolgenden Bild soll noch einmal ausführlich auf die sommerliche Situation eingegangen werden.
Wichtig ist der Sonnenschutz (B), der sowohl außen oder innen angebracht werden kann. Das können Raff-Stores, Segeltuchbespannung, Rollos oder Jalousien sein
Es eignen sich aber auch zum Beispiel Obstbäume. Diese spenden im Sommer Schatten und im Winter können Sonnenstrahlen durch die Zweige gelangen.
Von Bedeutung ist die Wärmespeicherfähigkeit der Baustoffe (A), wie von der Wand und dem Fußboden. Die Wärme wird gespeichert und an den Abendstunden wieder abgegeben. Man kann zusätzlich wärmespeichernde Einrichtung oder extra Wärmespeicher aufstellen. Damit kühlt der Wintergarten, nach dem er nicht mehr durch die Sonne bestrahlt wird, nicht so schnell aus. Die zweite wichtige Eigenschaft ist, durch das große Wärmespeichervermögen wird dem Raum die Wärme entzogen und es kommt nicht so schnell zur Überhitzung.
Ebenso wichtig ist eine Lüftung (C). Der Luftaustausch erfolgt über Fenster und spezielle Lüftungsöffnungen an der Oberseite der Seitenwände oder im Dach. Mit der Lüftung kann einer Überhitzung entgegengewirkt werden. Die warme Luft kann aber auch zur Gebäudeheizung in der Übergangszeit oder im Winter genutzt werden. Hierzu werden Lüftungskanäle eingebaut, die je nach Bedarf verschlossen oder geöffnet werden. Die einfachere Variante ist die Regulierung über die Tür zum Haus.
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